Frühstück: Spiegelei auf der Induktionsplatte, rechts der Kaffeevollautomat. Links oben in der Ecke die Mikrowelle/Backofen/Grill- Kombination.
Der Tag startet mit einem üppigen Frühstück. Nahrungsmittel, die an ihre Haltbarkeitsgrenzen gelangen, wollen verbraucht werden, bevor ich mit Götz neue einkaufe.
Auf der ToDo-Liste für die Ozeanüberquerung: Lebensmittel einkaufen, Wäsche waschen, Diesel tanken, Wasser tanken. Auto mieten, um Götz vom Flughafen abzuholen.
Die Umgebung: Google Maps sagt, rund um die West Bay gibt es wenig bis kaum Infrastruktur. Keine Autovermietung, keine Lebensmittelläden, keinen Waschsalon. Die Marinagebühren in Nassau belaufen sich auf Minimum 100 Dollar pro Nacht, Preisspanne nach oben offen.
Also fülle ich erst einmal den Wassertank per Watermaker. Der zieht 2 kW. Die Bordbatterie macht da schnell schlapp, die Litium-Ionen-Kiste liefert diese Leistung weniger als eine Stunde lang. Also lärmt an Deck der Watermaker, unter Deck der Dieselgenerator mit 6 kW. Ich befürchte, die Nachbarlieger mit dem Lärm zu belästigen. Auf der Motoryacht wird aber inzwischen vom Bootsmann der Jetski klargemacht. Der nervt ebenfalls mit Lärm der störenden Sorte. Die ankernde Yacht zur Rechten holt den Anker auf und reist ab. Also mache ich mir keine weiteren Gedanken.
Während der Watermaker arbeitet, überlege ich, wie der Tag weiter verlaufen soll. In der Nähe des Flughafens gibt es eine weitere Bucht, die etwas weniger Schutz bietet als die hiesige. Der Zugang zum Land per Schlauchboot ließe sich über ein Wassergrundstück einer Bar herstellen. Der Weg zum Supermarkt von dort ist kürzer, der Flughafen mit den üblichen Autovermietungen ist zu Fuß oder per Roller zu erreichen. Das schaue ich mir mal vor Ort an.
Als der Wassertank bis zum Stehkragen voll ist, gehe ich ankerauf und verhole uns in die Old Fort Bay, wegen Gegenwind unter Maschine. Unterwegs passiere ich die betonnte (!) Einfahrt zur Lyford Cay Marina. Deren Website verlockt mit umfangreichem Service und gediegenem Ambiente, was man sich dort aber auch gut bezahlen lässt. Ich Geizkragen mit eingeschränktem Budget verweigere mich dem Luxus - das geht auch anders.
Im Windschatten des Old Fort Point ankere ich neben einem hübsch aussehenden Segler in schwarzgrüner Farbgebung. Allerdings beugen sich die Dünungswellen in die Bucht hinein, es schaukelt wenig angenehm. Der Zugang über irgendwelche Kaimauern mit Leitern, über Strand ohne Haus dahinter sieht wenig verlockend aus. Nach kurzer Inaugenscheinnahme entscheide ich: Dies ist nicht mein Platz zum Verweilen. Da gehe ich lieber gleich nach Nassau. Dort ist ein Ankerplatz in der Navily-App beschrieben, der nicht in der Seekarte ausgewiesen ist. Am Fuße eines Hotelhochhauses zwischen Strand und Fahrwassertonnen des Hafens ankert man auf zweieinhalb Metern Wassertiefe. Das soll meine Ausgangsstation für die Infrastrukturaufgaben sein.